DE19634490A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Restaurierung historischer Tonaufnahmen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Restaurierung historischer TonaufnahmenInfo
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- G11B—INFORMATION STORAGE BASED ON RELATIVE MOVEMENT BETWEEN RECORD CARRIER AND TRANSDUCER
- G11B20/00—Signal processing not specific to the method of recording or reproducing; Circuits therefor
- G11B20/22—Signal processing not specific to the method of recording or reproducing; Circuits therefor for reducing distortions
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Restaurierung
historischer Tonaufnahmen, womit selbst bei Schellack- und Walzenaufnahmen aus
der Jahrhundertwende ein Höreindruck entsteht, der vergleichbar mit modernen
HiFi-Stereoaufnahmen ist.
Bei den meisten bekannten Remasteringverfahren wird die Aufnahme durch ein
Rauschfiltersystem beschnitten und egalisiert. Die musikalische und technische
Bearbeitung umfaßt dabei lediglich ein Entrauschen, Entklicken und dergleichen,
d. h. es werden akustisch nachweisbare Störgeräusche ausgefiltert und die
Aufnahme egalisiert. Dadurch wird jedoch die Aufnahme sehr blaß, klingt
typischerweise sehr blechern und verliert gleichzeitig ihren räumlichen Klang.
Darüber hinaus ist es bekannt, einen räumlichen Eindruck durch die Anhebung
einer Solisten- bzw. Gesangsstimme entstehen zu lassen. Die Solistenstimme wird
dabei rein in der Intensität angehoben und dadurch in den Vordergrund gerückt.
Diese Maßnahme mag zwar besonders beeindruckend zugunsten des Solisten
wirken, entspricht aber keinesfalls der angestrebten Einbindung der Solistenstimme
in das Orchester und verfremdet den Zusammenklang.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Abschwächung des Rauschens und Klickens
besteht darin, die erste Aufnahme von der Originalmatritze schwach auszusteuern
und dadurch die Rauschamplituden zu senken. Die schwachen Störintensitäten
verschwinden, weil sie wegen der schwachen Aussteuerung nicht mehr erfaßt
werden, dem Musikstück gehen gleichzeitig aber auch Originalfrequenzen
verloren.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Restaurierung historischer Tonaufnahmen zu schaffen, die einen
Höreindruck entstehen lassen, der möglichst nahe am Original liegt und den
Ansprüchen moderner Tonaufnahmen genügt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1
gelöst. Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß heute von fast jedem Musikinstrument Samples zur Verfügung
stehen, können die Instrumentalstimmen der historischen Tonaufnahme direkt, z. B.
mit den Natursamples des betreffenden Instruments, verglichen werden. Zwischen
der Frequenzanalyse einer heutigen und der historischen Aufnahme wird ein
Vergleich bezüglich des Amplituden- und Inharmoniezitätsganges angestellt und
fehlende Frequenzgänge der historischen Aufnahme durch Kopplung an einen
Sampler zugemischt.
Mit Hilfe der Frequenzanalyse können fehlende und schwache Frequenzen von
Instrumentalstimmen ergänzt bzw. angehoben und dem Original zugemischt
werden. Außerdem können die nur im Schriftbild sichtbaren Originalfrequenzen,
die z. B. aufgrund von Frequenzüberlagerungen der Instrumentalstimmen mit den
Eigenfrequenzen des Aufnahmetrichters akustisch nicht nachzuweisen sind, erkannt
und dann ergänzt bzw. angehoben und dem Klangspektrum zugeführt werden.
Der begrenzte Tonbereich der historischen Aufnahmen, der bei älteren
Schellackplatten zwischen ca. 500-4000 Hz liegt, bewirkt, daß Frequenzen
außerhalb dieses Bereichs meistens verzerrt, verschoben und schwach
wiedergegeben werden. In der Frequenzanalyse zeigt ein Vergleich des
Frequenzspektrums mit modernen Aufnahmen fehlende und schwache Frequenzen,
die ergänzt bzw. angehoben und zur Erweiterung des Frequenzspektrums Samples
der entsprechenden Instrumente eingesetzt werden.
Frequenzen der menschlichen Stimme, die im Original schwach ausgeprägt sind,
werden ebenfalls angehoben und dem Klangspektrum, vorzugsweise über eine
getrennte Tonspur, zugeführt. Bei der Bearbeitung der menschlichen Stimme
werden außerdem die Obertonfrequenzen, die im höchsten Hörbereich liegen,
dem Original zugemischt, um eine räumliche Öffnung und eine exakte
Konsonanten-Deutlichkeit zu erreichen.
Bei der Bearbeitung der menschlichen Stimme wird soweit als möglich nach
wissenschaftlichen Gesichtspunkten vorgegangen und alle noch bekannten Fakten
mit berücksichtigt, die einen Hinweis auf die Stimme geben. Darunter fallen
fundierte Studien über die stimmliche Ausbildung des Sängers, dessen bevorzugte
Register, Stimmübungen und auch Zeugenberichte von Zuhörern, die den Sänger
im Konzert erlebt haben.
Aufgrund dieser Kenntnisse wird nun die Stimme bearbeitet und eine natürliche
Frequenz-Hüllkurve geschaffen, die möglichst nahe am Original liegt.
Unter Ausnutzung der Möglichkeiten der Surroundtechnik, die wiederum auf
Angaben und Beschreibungen zum Originalschauplatz der historischen Aufnahme
gestützt sein kann, wird ein entsprechender räumlicher Eindruck erzeugt. Virtuelle
Räume werden z. B. über einen Surround-Encoder so plaziert, daß der Eindruck
einer Dreidimensionalität (Pseudo-Stereo) entsteht.
In einem der ersten Verfahrensschritte wird eine Kopie vorzugsweise direkt vom
originalen Tonträger, z. B. über Lichtabtastung abgenommen und über einen a/d-
Wandler digitalisiert. Die direkte Tonabnahme sollte derart erfolgen, daß möglich
viel Toninformation von der Vorlage aufgenommen werden kann, also z. B. an der
Membran eines Grammophons, auf dem der historische Tonträger abgespielt wird.
Um jede noch vorhandene Frequenz, vor allem schwache und verzerrte Frequenzen
erfassen zu können, wird im Gegensatz zu den bekannten Verfahren stark
übersteuert aufgenommen.
In der folgenden Frequenzanalyse können dann die Original-Klangfrequenzen vom
Rauschen getrennt und wie oben erläutert, tatsächlich fehlende und schwach
ausgebildete Frequenzamplituden dem Original zugemischt, sowie die nur im
Schriftbild sichtbaren Originalfrequenzen, die z. B. aufgrund von
Frequenzüberlagerungen (Eigenfrequenzen des Aufnahmetrichters) akustisch nicht
nachzuweisen sind, angehoben werden.
Die Dämpfung bzw. Entfernung des Rauschpegels erfolgt am einfachsten, indem
das Eigen- und Grundrauschen der Aufnahme analysiert und diese Frequenzen von
der Tonaufnahme ausgefiltert werden. Das Rauschspektrum des Grundrauschen ist
besonders leicht aus der Leerspur der Matrize, d. h. der Spur vor dem ersten Ton
der Aufnahme, abzulesen. Die Rauschfilterung kann in vorher festgelegten
Frequenzbändern durchgeführt werden. Es werden z. B. Pegelgänge zwischen 12
und 17 kHz über einen Filter mit einer entsprechenden Begrenzung zur
Rauschunterdrückung herausgezogen und der Aufnahme über eine getrennte
Tonspur (Mono) wieder zugemischt.
Die Rauschfilterung und das Entklicken der Aufnahme könnte z. B. auch
automatisch mit Hilfe einer Computerroutine ausgeführt werden.
Die digitalisierte Aufnahme wird zunächst aus Gründen der leichteren
Bearbeitungsmöglichkeit mit Hilfe einer Frequenzweiche in vorher festgelegte
Frequenzbänder aufgeteilt. Diese Frequenzbänder werden schließlich unter dem
Gesichtspunkt der bestmöglichen Anlehnung an das originale Vorbild, wie oben
erläutert, musikalisch und technisch bearbeitet.
Zur musikalisch, technischen Bearbeitung gehört auch das Kalibrieren der
Aufnahme bezüglich eines Referenztones. Dadurch wird erreicht, daß evtl. technisch
bedingte Geschwindigkeitsabweichungen zwischen der Originalaufnahme und
Abspielgeschwindigkeit des Wiedergabegeröts mit dem original Tonträger, die u. U.
eine Verschiebung der Frequenzen nach oben oder unten bewirken,
ausgeglichen werden können. Die Aufnahme kann bzgl. eines bestimmten Tones,
der aufgrund der Geschwindigkeitsabweichungen nicht mehr die ursprüngliche
Frequenz der gespielten Note hat, z. B. durch Anpassung der
Abspielgeschwindigkeit des Wiedergabegeröts, kalibriert werden.
Eine andere Möglichkeit ist die elektronische Kalibrierung z. B. mittels Mischpult, bei
der das gesamte Stück elektronisch gemäß der Abweichung des Referenztones
kalibriert wird.
Wenn die Kalibrierung an mehreren Stellen der Aufnahme oder kontinuierlich
durchgeführt wird, können z. B. auch technisch bedingte Gleichlaufschwankungen
der historischen Aufnahme ausgeglichen werden.
Ein weiterer wesentlicher Verfahrensschritt zur Schaffung eines originalähnlichen
Höreindrucks ist die halltechnische Bearbeitung der Tonaufnahme. Der Eindruck
einer Dreidimensionalität (Pseudo-Stereo) entsteht z. B. durch Plazierung virtueller
Räume mit Hilfe eines Surround-Encoders, wiederum in Anlehnung an Kenntnisse
und Angaben zum Originalschauplatz.
Einzelne Verfahrensschritte könnten sicherlich auch automatisch mit Hilfe einer
geeigneten Softwaresteuerung ablaufen, indem die genannten Methoden
programmtechnisch konkretisiert werden.
Durch dieses Bearbeitungsverfahren entsteht selbst bei Schellack- und
Walzenaufnahmen aus der Jahrhundertwende ein mit modernen HiFi-Stereo
aufnahmen vergleichbarer Höreindruck.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 beispielsweise erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1: ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Prinzipdarstellung der Geräte, die zur Restaurierung historischer
Tonaufnahmen, insbesondere zur Durchführung des nach Anspruch 1
beschriebenen Verfahrens, notwendig sind. Der originale Tonträger 1 mit der
historischen Tonaufnahme - das können z. B. Pate´walzen, frühe Platten aus der
Gründerzeit oder sogar Magnetdrahtaufnahmen sein - befindet sich zunächst in
einem geeigneten Abspielgerät. Die Aufnahme wird dann unter sehr starker
Übersteuerung über einen a/d-Wandler digitalisiert, die Obertöne mit Hilfe eines
Obertongenerators 8 ergänzt und im Speicher eines Computers 2 abgespeichert.
Die starke Übersteuerung ermöglicht es, auch schwach ausgeprägte
Frequenzamplituden, d. h. möglichst alle auf dem Original vorhandenen
schwachen Intensitäten zu erfassen.
Die erste Kopie wird z. B. direkt über Lichtabtastung vorzugsweise von der
originalen Matrize abgenommen und die Aufnahme über einen a/d-Wandler
digitalisiert. Die direkte Tonabnahme erfolgt unter dem Anspruch, daß möglichst
viel Toninformation von der Vorlage aufgenommen werden soll. Bei
Grammophonen wird vorzugsweise direkt an der Membran abgenommen.
Um jede noch vorhandene Frequenz, vor allem schwache und verzerrte
Frequenzen, erfassen zu können, wird im Gegensatz zu den bekannten Verfahren
stark übersteuert aufgenommen.
Eine weitere Möglichkeit, Frequenzen des Originals noch besser zu erfassen, ist das
Austesten mehrerer unterschiedlicher Nadeln auf optimale
Übertragungseigenschaften.
Das in der digitalisierten Kopie vorhandene Grundrauschen und Klicken wird dann
am Frequenzanalysator 3 in vorher festlegbaren Frequenzbändern ausgefiltert. Es
werden z. B. Pegelgänge zwischen 12 und 17 kHz über einen Filter mit einer
entsprechenden Begrenzung zur Rauschunterdrückung herausgezogen und der
Aufnahme über eine getrennte Tonspur (Mono) wieder zugemischt.
Das Frequenzspektrum des Eigenrauschens und Klickens kann einfach analysiert
werden, indem man die Frequenzen der Leerspur auf dem Frequenzanalysator 3
betrachtet und das Frequenzband des Musikstücks über einen Filter mit der
entsprechenden Begrenzung laufen läßt.
Zum Ausgleichen von Frequenzverschiebungen aufgrund von
Geschwindigkeitsabweichungen zwischen dem originalen Aufnahmegeröt und dem
zur Restauration verwendeten Abspielgerät kann die digitalisierte Aufnahme
anhand eines Referenztones kalibriert werden. Die Geschwindigkeit des
Abspielgerötes wird dabei so eingestellt, daß der am Frequenzanalysator 3
gezeigte Referenzton genau die Frequenz der ursprünglich gespielten Note hat.
Eine andere Möglichkeit ist die elektronische Kalibrierung z. B. mittels Mischpult, bei
der das gesamte Stück elektronisch, gemäß der Abweichung des Referenztones,
kalibriert wird.
Wenn die Kalibrierung an mehreren Stellen der Aufnahme oder kontinuierlich
durchgeführt wird, können z. B. auch technisch bedingte Gleichlaufschwankungen
der historischen Aufnahme ausgeglichen werden.
Zur einfacheren Bearbeitung wird das digitalisierte Stück über Frequenzweichen 4
in geeignete Bänder aufgeteilt und dann mit einem parametrischen Equalizer
bearbeitet. Die Bänder werden schließlich einzeln musikalisch und technisch
bearbeitet.
Die musikalisch, technische Bearbeitung der Instrumentalstimmen umfaßt u. a. das
Einsetzen und Anheben fehlender bzw. schwacher Frequenzen im Tonbereich des
original Tonträgers 1. Darüber hinaus wird zwischen der Frequenzanalyse einer
heutigen (Amplitudengang und Inharmoniezitätsgang von Musikinstrumenten) und
der historischen Aufnahme ein Vergleich angestellt und fehlende Frequenzgänge
der historischen Aufnahme durch Natursamples (Wavetables u. dgl.) von
Originalinstrumenten über MIDI-Kopplung von einem Sampler 5 eingesetzt.
Des weiteren können Originalfrequenzen, die nur im Schriftbild sichtbar und z. B.
aufgrund von Frequenzüberlagerungen der Instrumentalstimmen mit den
Eigenfrequenzen des Aufnahmetrichters akustisch nicht nachzuweisen sind,
angehoben und dem Klangspektrum mittels Mischpult 6 wieder zugeführt werden.
Falls aus den Angaben historischer Aufzeichnungen noch die genauen
Soloinstrumente bekannt sind, so könnte die betreffende Instrumentalstimme mit
einem Natursample genau dieses damals verwendeten Instruments verglichen und
das Frequenzspektrum originalgetreu erweitert werden.
Der begrenzte, unverfälscht wiedergegebene Tonbereich der historischen
Aufnahmen, der bei älteren Schellackplatten zwischen ca. 500-4000 Hz liegt,
bewirkt, daß Frequenzen außerhalb dieses Bereichs meistens verzerrt, verschoben
und schwach wiedergegeben werden. In der Frequenzanalyse zeigt ein Vergleich
des Frequenzspektrums mit modernen Aufnahmen diese verfälschten Frequenzen,
die daraufhin geändert werden.
Die so entstandenen Frequenzspreizen werden mittels Mischpult 6 schließlich
wieder dem Klangspektrum über im Einzelfall bis zu 48 getrennte Tonspuren
zugeführt.
Bei der Bearbeitung der menschlichen Stimme werden ebenfalls schwach
ausgeprägte und fehlende Frequenzen mit einem Frequenzgenerator angehoben
und ergänzt. Außerdem werden die Obertonfrequenzen, die im höchsten
Hörbereich liegen, dem Original mit Hilfe eines Obertongenerators zugemischt, um
eine räumliche Öffnung und eine exakte Konsonanten-Deutlichkeit zu erreichen.
Aufgrund des Originalspektrums der früheren Aufnahmen, das im Bereich der
menschlichen Stimme liegt, sind Verfälschungen des Stimmbildes durch diese
synthetische Öffnung im oberen Hörbereich nicht möglich. Bei der Bearbeitung der
menschlichen Stimme wird soweit als möglich nach wissenschaftlichen
Gesichtspunkten vorgegangen und alle noch bekannten Fakten über die Stimme
mit berücksichtigt.
Darunter fallen fundierte Studien über die stimmliche Ausbildung des Sängers,
dessen bevorzugte Register, Stimmübungen und auch Zeugenberichte von
Zuhörern, die den Sänger im Konzert erlebt haben. Es können z. B. auch Daten
zum physiologischen Aufbau des stimmbildenden Resonanzraums des Sängers und
sich daraus ergebende Werte zum Frequenzspektrum in die musikalische und
technische Bearbeitung mit einfließen.
Aufgrund dieser Kenntnisse wird nun die Stimme bearbeitet und eine natürliche
Frequenz-Hüllkurve geschaffen, die möglichst nahe am Original liegt. Ein Vergleich
mehrerer Frequenz-Hüllkurven zeigt eine gewisse Ähnlichkeit in ihrem Verlauf, der
etwa die Form einer Glockenkurve hat, mit dem Maximum im Grundton. Zu
schwache und fehlende Frequenzen fallen sofort dadurch auf, daß sie die
erwünschte harmonische Hüllkurve verzerren. Diese können unter Berücksichtigung
der wissenschaftlichen Stimmdaten eingesetzt bzw. angehoben und darüber hinaus
das Frequenzspektrum im oberen Hörbereich erweitert werden.
Als zusätzlicher Anhaltspunkt zur Annäherung an das originale Frequenzspektrum
können mehrere verschiedene Aufnahmen des gleichen Stücks miteinander
verglichen und einer Frequenzanalyse unterzogen werden. Auch aus dem Vergleich
von gleichen Tönen eines Interpreten in unterschiedlichen Stücken läßt sich ein
Rückschluß auf das Frequenzspektrum des Sängers ziehen und Ähnlichkeiten in der
Hüllkurve ausarbeiten.
Zu diesem Zweck ist es auch möglich, z. B. unter Zuhilfenahme einer
Computerroutine Frequenzeinbrüche zu füllen und eine harmonische spektrale
Hüllkurve zu schaffen.
Unter Ausnutzung der Möglichkeiten der Surroundtechnik, die wiederum auf
Angaben und Beschreibungen zum Originalschauplatz der historischen Aufnahme
gestützt sein kann, wird ein entsprechender räumlicher Eindruck erzeugt. Virtuelle
Räume werden über einen Surround-Encoder 7 so plaziert, daß der Eindruck einer
Dreidimensionalität (Pseudo-Stereo) entsteht. Mit Hilfe der heutigen
Computertechnik ist es auch möglich, die originale historische Aufnahme in der
Hinsicht zu bearbeiten, daß neben der betreffenden Räumlichkeit auch die
damalige Innenausstattung des Saales imitiert wird. Durch diese halltechnische
Bestimmung läßt sich ein Raumeffekt erzielen, der die damalige Atmosphäre
hörbar werden läßt.
Die so bearbeiteten Spuren werden letztlich wieder zu einem Gesamt-
Klangspektrum zusammengefügt und im Speicher des Computers 2 abgelegt. Von
dort kann die restaurierte Aufnahme beliebig oft auf verschiedene Tonträger kopiert
werden.
Claims (14)
1. Verfahren zur Restaurierung historischer Tonaufnahmen,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Spektrum der Instrumentalstimmen der historischen Tonaufnahme mit dem
einer heutigen Aufnahme verglichen, fehlende und schwache Frequenzen ergänzt
bzw. angehoben und/oder das Spektrum durch Instrumentalsamples erweitert wird.
2. Verfahren zur Restaurierung historischer Tonaufnahmen,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der historischen Tonaufnahme fehlende und/oder schwache Frequenzen der
menschlichen Stimme und/oder Instrumentalsolisten ergänzt bzw. angehoben
und/oder Frequenzen im höheren Hörbereich dem Klangspektrum zugemischt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die entsprechenden Frequenzgänge der historischen Aufnahme durch
Natursamples (Wavetables u. dgl.) von Originalinstrumenten über MIDI-Kopplung
ergänzt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die digitalisierte Aufnahme mit Hilfe der Surroundtechnik bearbeitet wird, so daß
der Eindruck einer Dreidimensionalität entsteht (Pseudo-Stereo).
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die historische Tonaufnahme über a/d-Wandler digitalisiert und einer
Frequenzanalyse unterzogen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahme vom originalen Tonträger (1) direkt an der Membran des
Abspielgerätes erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Überspielen vom originalen Tonträger stark übersteuert durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das der Aufnahme inhärente Eigen- bzw. Grundrauschen in einem vorher
festgelegten Frequenzspektrum ausgefiltert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bestimmte Pegelgänge der Aufnahme mit einem Filter zur Rauschunterdrückung
bearbeitet und über eine getrennte Tonspur (Mono) nach technischer Bearbeitung
(Entrauschen, Entklicken) wieder zugemischt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahme mittels Frequenzweichen (4) in einzelne, vorher festgelegte Bänder
aufgeteilt und diese nach musikalischer und technischer Bearbeitung wieder dem
Klangspektrum zugeführt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Tonaufnahme wenigstens an einer Stelle der Aufnahme auf einen Referenzton
kalibriert wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Kalibrierung auch Gleichlaufschwankungen im Musikstück ausgeglichen
werden können.
13. Vorrichtung zur Restaurierung historischer Tonaufnahmen, umfassend ein
Abspielgerät für den Original-Tonträger (1), einen Computer (2), ein Mischpult (6),
einen Frequenz- sowie einen Obertongenerator (8), einen Frequenzanalysator (3) und
ansteuerbare Frequenzweichen (4) mit einem parametrischen Equalizer,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Sampler (5) zur Erweiterung des Frequenzspektrums der Instrumentalstimmen der
Originalaufnahme angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Surround-Encoder (7) vorgesehen ist, mit dem klangliche virtuelle Räume
(Pseudo-Stereo) erzeugt werden können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134490 DE19634490A1 (de) | 1996-08-26 | 1996-08-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Restaurierung historischer Tonaufnahmen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134490 DE19634490A1 (de) | 1996-08-26 | 1996-08-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Restaurierung historischer Tonaufnahmen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19634490A1 true DE19634490A1 (de) | 1998-03-05 |
Family
ID=7803743
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996134490 Withdrawn DE19634490A1 (de) | 1996-08-26 | 1996-08-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Restaurierung historischer Tonaufnahmen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19634490A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10220274A1 (de) * | 2002-05-07 | 2003-11-27 | Joerg Houpert | Verfahren und Vorrichtung zur Archivierung analoger Audiodaten |
DE10319913B3 (de) * | 2003-05-05 | 2004-10-21 | Jörg Houpert | Verfahren und Vorrichtung zur digitalen Speicherung und Restauration analoger Audiosignale |
-
1996
- 1996-08-26 DE DE1996134490 patent/DE19634490A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z: Funkschau 13/1992, S. 78-81 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10220274A1 (de) * | 2002-05-07 | 2003-11-27 | Joerg Houpert | Verfahren und Vorrichtung zur Archivierung analoger Audiodaten |
DE10220274B4 (de) * | 2002-05-07 | 2004-09-02 | Houpert, Jörg | Verfahren und Vorrichtung zur Archivierung analoger Audiodaten |
DE10319913B3 (de) * | 2003-05-05 | 2004-10-21 | Jörg Houpert | Verfahren und Vorrichtung zur digitalen Speicherung und Restauration analoger Audiosignale |
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